Bildungsmedien - und digitales Klassenzimmer



Schulen bislang noch nicht wahrhaben wollte, dass ohne zusätzlichen Technikaufwand im Unterricht keine zukunftstauglichen Fachkräfte zu haben sein werden, dann schaffen die Unternehmen eben selbst Tatsachen. Immer mehr Lehrkräfte möchten in ihrem Unterricht mit digitalen Medien arbeiten. IT-Brarichenverbände  werden nicht müde, vor der Gefahr digitaler Analphabeten zu warnen.
In Klassenräumen fehle die nötige Ausstattung und Lehrer seien mangels Weiterbildung unzureichend auf die aktuellen Anforderungen und die Bedürfnisse der Digital Natives eingestellt. Die Schere zwischen Ahnungslosen und Kompetenten sei viel zu groß. Während ein skeptischer Hochschullehrer vielleicht gerade erst seine Overhead-Materialien auf Powerpoint-Folien umgestellt hat, schöpft woanders eine Grundschullehrerin alle Möglichkeiten neuer Technik bereits voll aus.

So der Hinterwäldler, der nur noch Gähnen hervorruft, dort die Fortschrittsgläubige, die Leben in die verstaubten Klassenzimmer bringt. Wer kann noch zwischen tatsächlich erforderlicher materieller Aufstockung und fachlich notwendiger Kompetenzanpassung der Lehrer einerseits sowie Vermarktungsinteressen der IT-Unternehmen andererseits unterscheiden? 

Wer sonst als die IT-Branche soll die sicherlich vorhandenen Ausstattungsdefizite beheben? Die Vernetzung der Schulen ist ein lukratives und attraktives Betätigungsfeld für Marketingexperten, die sich der Bedeutung der Kunden von morgen bewusst sind. Das Kerngeschäft Unterricht und Erziehung gerate in den Hintergrund. Der Schüler mutiere zum Fabrikarbeiter, wie Didaktikprofessor Jochen Krautz der Wirtschaftswoche erzählte: „Junge Menschen werden wie Maschinen betrachtet, die ein Investitionsgut sind und deren Bildung Kapital abwerfen soll." 


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