Recht Schreibung - wozu?


Wie sieht es mit der Rechtschreibung heute aus. Viele beklagen sich, dass die Menschen nicht mehr Rechtschreiben könnten. Dabei ist diese Technik nicht sehr alt und sie ist eine von oben verordnete Einschränkung der persönlichen Ausdrucksweise. Bevor Herr Duden nicht ein Regelwerk für die Obrigkeit geschaffen hat, hat sogar Goethe in einem Text die gleichen Wörter an unterschiedlichen Stellen, unterschiedlich geschrieben. Eine Tatsache die die meisten nicht kennen. Das konnte auf die Dauer nicht sein und man erfand am besten ein Regelwerk -  die Orthographie (auch Orthografie; von lateinisch orthographiaaltgriechisch ὀρθός orthós „aufrecht“, „richtig“ und -graphie) oder Rechtschreibung ist die allgemein übliche Schreibweise der Wörter einer Sprache in der verwendeten Schrift. Eine davon abweichende Schreibung wird allgemein als Rechtschreibfehler bezeichnet.

Bei der Rechtschreibung in Alphabetschriften unterscheidet man zwei grundlegend unterschiedliche Ansätze:
Der phonemische Ansatz bezieht sich gewöhnlich auf nur eine Standardvarietät der jeweiligen Sprache. In diesem Sinne überwiegend phonemisch ist die Orthographie  zum Beispiel 

des BulgarischenFinnischenGeorgischenItalienischenSerbischenSpanischen und Türkischen. Die Orthographie des Spanischen etwa ist für das kastilische Spanisch eher phonemisch als beispielsweise für das argentinische oder das kubanische (die sich beide freilich keineswegs als nachrangige Dialekte, sondern eben als die argentinische bzw. kubanische Hochsprache begreifen).
Besonders fällt die stark etymologisch geprägte morphophonemische Orthographie des Englischen auf. Im Englischen kann eine Buchstabenfolge (z. B. ough) vier oder mehr verschiedene Aussprachen haben; umgekehrt kann eine bestimmte Lautfolge viele verschiedene Schreibweisen haben, je nachdem, in welchem Wort sie vorkommt, z. B. der Laut ​⁠th (stimmloser postalveolarer Frikativ, „sch“) als ocean, fish, action, sure usf. 
Auch das Französische schreibt sich entschieden etymologisch. Stellte Frankreich seine Orthographie auf eine rein phonemische Grundlage, wäre die Familienähnlichkeit des Französischen mit den übrigen romanischen Sprachen kaum mehr zu erkennen. Im Französischen kann ein Laut zahlreiche verschiedene Schreibweisen haben (z. B. die Graphemfolgen auaudaudsaultaulxautautsauxeaueaudeauxhauthautshooôododsohosotots).
Die Orthographie des Deutschen hat sowohl phonemische als auch morphophonemische Elemente (nicht dargestellte Auslautverhärtung, e/ä-Schreibweise u. a.), allerdings mit nur relativ wenigen etymologischen Schreibweisen (eine Ausnahme bilden viele neuere Fremdwörter und einige Homophone). Insbesondere bei Entlehnungen aus dem Englischen wird die Schreibweise nur selten an das deutsche Lautbild angepasst (KeksStreik, aber nicht (Korn-)FleksKompjuterMarschmelloh u. ä.). Allerdings wurden mit der Rechtschreibreform von 1996 auf diesem Gebiet einige Eindeutschungen eingeführt (z. B. KetschupPortmonee), die aber nicht konsequent fortgeführt wurden.

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