Edutainment - wer braucht das eigentlich



Edutainment (gelegentlich auch eingedeutscht „unterhaltsames Lernen“) ist ein Kofferwort, das sich aus den englischen Wörtern education (Bildung) und entertainment (Unterhaltung) zusammensetzt. Es gibt eine weitere und eine engere Bedeutung des Begriffs. Die weite Bedeutung von Edutainment umfasst alle Formen und Angebote im Kultur- und Freizeitbereich, welche Unterhaltung und Bildung verbinden. Dazu gehören auch moderne Freizeitzentren mit Themenwelten, interaktive Museen, komplexe Erlebniszentren, sowie multimediale Ausstellungen und Events. Die engere Bedeutung von Edutainment bezieht sich auf Konzepte der elektronischen Wissensvermittlung, bei dem die Inhalte spielerisch und gleichzeitig auch unterhaltsam vermittelt werden, bezeichnet. Dazu gehören entsprechende Fernsehprogramme, Computer-/Videospiele oder andere Multimedia-Softwaresysteme.


Durch die Verbindung von Bildung und Unterhaltung soll die Lernmotivation gesteigert und das Lernen effizienter und erfolgreicher gestaltet werden. Edutainment kann außerdem dazu genutzt werden, den Fokus auf bestimmte gesellschaftliche, soziale oder gesundheitliche Themen zu lenken. 

Oft steht das in Edutainmentprogrammen präsentierte Wissen in keinem Kontext zu pädagogisch begründeten Bildungsinhalten. Bei den als Bildung verkauften Wissensinhalten handelt es sich meist nur um Halbwissen. Nachteile für den Lernprozess können entstehen, wenn das Verhältnis zwischen Unterhaltung und Bildung nicht ausgewogen ist. Die Gefahr besteht, dass Entertainment die Medien bestimmt und Informations- und Bildungsaspekte vernachlässigt werden. Der Moment des Spielens darf in den Konzepten nicht zu dominant werden, wenn gleichzeitig Lernen zum Randaspekt wird. Häufig wird die Lernanstrengung bei Edutainmentprogrammen verharmlost. Trotz Spiel und Spaß muss es zu einer Auseinandersetzung und kognitiven Verarbeitung des präsentierten Wissens kommen. Diesem Aspekt wird oft zu wenig Beachtung geschenkt.

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